METAV 2018: METAV 2018 bestätigt anhaltendes Konjunkturhoch in der Metallbearbeitung

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27.02.2018

METAV 2018 bestätigt anhaltendes Konjunkturhoch in der Metallbearbeitung – METAV setzt Impulse für Investitionen und initiiert spontane Geschäftsabschlüsse – Neues Ausstellungskonzept ist etabliert

Nach fünf ereignisreichen Messetagen schließt die METAV 2018 – 20. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung – heute ihre Tore. „Die Qualität der Kunden ist erfreulich hoch. Und es ist tatsächlich so, dass wir auch hier unsere Maschinen verkaufen konnten“, fasst Reiner Hammerl, Managing Director of Sales and Marketing bei Index in Esslingen, das Geschehen zusammen. Und Andreas Lindner, Geschäftsführer der deutschen Niederlassung des spanischen Herstellers Bimatec Soraluce in Limburg, kann dies noch toppen: „Erst heute Morgen haben wir auf der METAV einen Riesenabschluss über 1 Mio. Euro gemacht, mit einem Kunden, den wir am Morgen nicht auf dem Plan hatten und für den es auch kein Angebot gab. Genau das ist der Punkt und macht die Qualität der METAV aus: Ein Kunde kommt auf die Messe und gibt 1 Mio. Euro aus. Wir sind zufrieden!“

Der Bericht der beiden Aussteller zieht sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Gezielte Gespräche mit kompetenten Kunden auf hohem Niveau, teils unerwartete Maschinenverkäufe und die Erschließung neuer Kundengruppen – diese Aspekte spiegeln sich in zahlreichen Berichten der Aussteller wider.

METAV setzt Impulse für Investitionsentscheidungen
Die hervorragende Branchenkonjunktur zeigte sich wie erwartet auch auf der METAV 2018. Rund ein Drittel der Besucher geben in der Besucherbefragung an, dass sie Investitionen planen, vor allem in Werkzeugmaschinen, Messtechnik, Fertigungs- und Prozessautomatisierung sowie Präzisionswerkzeuge. „Das zeigt uns, dass wir mit der Fokussierung der METAV auf den Kernbereich der Metallbearbeitung und die ergänzenden Themen in den Areas goldrichtig liegen“, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim METAV-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), aus Frankfurt am Main. Bemerkenswert auch: Rund ein Viertel der Besucher mit Investitionsabsichten will mit neuen Maschinen seine Kapazitäten erweitern.

„Die boomende Konjunktur enthält allerdings für uns auch einen Wermutstropfen. Die Unternehmen sind stark ausgelastet. Deshalb war absehbar, dass viele Firmen ihre Mitarbeiter kaum entbehren können. In Folge kamen 26.500 statt der von uns erwarteten rund 30.000 Fachbesucher“, sagt Wilfried Schäfer. Allerdings liegt der Auslandanteil konstant bei rd. 11 Prozent. Die Auslandsbesucher kamen aus etwa 50 Ländern. Der größte Anteil reiste aus den Niederlanden, der Schweiz, Belgien und Österreich an.

Die deutschen Besucher kamen erwartungsgemäß zu drei Vierteln aus West- und Norddeutschland. Rund ein Fünftel machte sich erfreulicherweise aus dem Süden und Südwesten der Republik auf den Weg nach Düsseldorf. Nina Bruckner, Prokuristin bei der Karl Bruckner GmbH in Weinstadt, bestätigt: „Unser Ziel ist vor allem die Kundenpflege. Wir können daher auch unsere Topkunden aus Süddeutschland begrüßen und erwarten ein gutes Nachmessegeschäft.“ Tatsächlich beabsichtigen mehr als die Hälfte der Besucher, im Nachgang zur METAV gegebenenfalls Aufträge zu vergeben.

Neues METAV-Ausstellungskonzept ist etabliert
Das Area-Konzept, das vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben wurde, und auf die Themen Qualität, generative Fertigung, Werkzeug- und Formenbau sowie Medizintechnik fokussiert, hat sich nun bei Ausstellern und Besuchern voll etabliert. „Wir waren 2016 zum ersten Mal auf der METAV, weil uns das neue Konzept der Areas überzeugt hat. Wir finden in der Moulding Area die gesamte Prozesskette für Hasco wieder, von der Maschine über den Normalienbedarf bis hin zur Software“, sagt beispielsweise Axel Fehling, Gebietsverkaufsleiter bei Hasco Hasenclever in Lüdenscheid.

Die Areas stellen Themen und Produkte gleichermaßen heraus. In den angeschlossenen Foren werden ergänzende Informationen angeboten. Die Fachbesucher kennen dieses Angebot mittlerweile. Ihr Interesse richtet sich demnach stark auf Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge, dabei auch speziell auf Maschinen für den Werkzeug-, Formen- und Modellbau, Prüf- und Messtechnik sowie Qualitätsmanagementsysteme und – mit erheblichem Zuwachs – auf Additive Manufacturing. Über 90 Prozent der Besucher sind mit der Angebotspalette zufrieden.

Eine zentrale Rolle spielt auch Industrie 4.0. Lösungen dazu wurden im gleichnamigen Themenpark präsentiert, aber auch auf vielen Ständen der 560 Aussteller. Der VDW nutzte das Messeumfeld, um über seine Brancheninitiative zur Entwicklung einer gemeinsamen, herstellerneutralen Schnittstelle für die Anbindung von Maschinen an übergeordnete IT-Systeme zu berichten. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns, trifft aber genau den Nerv vieler Anbieter und Nutzer in kleinen und mittelständischen Unternehmen“, sagt Schäfer.

Nachwuchs auf den Wandel in der Produktion einstellen
Das andere große Thema der Branche ist der Fachkräftemangel in den technischen Berufen. Die Nachwuchsstiftung Maschinenbau arbeitet u.a. mit der Sonderschau Jugend auf der METAV schon seit vielen Jahren daran und nutzt die Messe, um jungen Menschen die Faszination Technik und die beruflichen Möglichkeiten in der Branche zu vermitteln. „Die Nachhaltigkeit der Nachwuchsentwicklung ist vor dem Hintergrund der Digitalisierung und den Veränderungen, die Industrie 4.0 mit sich bringt, der Schlüssel für den zukünftigen Unternehmenserfolg. Diese waren u.a. zentrale Themen in den Gesprächen mit Ausbildern und Lehrern im Rahmen der Sonderschau Jugend“, sagt Peter Bole, Leiter der Nachwuchsstiftung Maschinenbau.

Die Aussteller schätzen die Aktionen der Nachwuchsstiftung Maschinenbau. „Wir spüren den Fachkräftemangel deutlich. Hier können wir die jungen Menschen live für die neuen Technologien begeistern, denn sonst ist es schwierig an den Nachwuchs heranzukommen, zumal es keinen klassischen Ausbildungsberuf für Additive Manufacturing gibt“, sagt Lars Markus, Leiter Anwendungstechnik und Service Additive Manufacturing bei Renishaw in Pliezhausen.

Rahmenveranstaltungen vertiefen das Ausstellungsprogramm
Auch die Rahmenveranstaltungen zur METAV 2018 kamen gut an. Sie thematisierten die generative Fertigung, Schleif- und Spanntechnik und den Brandschutz. Ein Highlight war sicher die Konferenz Inside 3D Printing. Programmdirektor Franz-Josef Villmer, Professor für Produktentwicklung, Innovationsmanagement und Rapid Technologies an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, sagt: „Die führende internationale Fachkonferenz Inside 3D Printing auf der METAV 2018 kam auch in diesem Jahr inhaltlich, fachlich und von der Organisation bei den Teilnehmern hervorragend an. Sie schätzten das vielseitige Programm mit top-aktuellen Schwerpunkten, 45 Vorträge internationaler Referenten und die Diskussion und den Austausch mit Experten. Praktische Anschauung bot die Möglichkeit zum METAV-Besuch im Anschluss an die Konferenz, bei dem die Vorträge und die Diskussionen vertieft werden konnten.“

„Alles in allem hat die METAV 2018 die gute wirtschaftliche Lage der Branche und die Investitionslaune der Abnehmerindustrien bestätigt“, sagt Wilfried Schäfer vom VDW abschließend. Das sieht auch die Mehrheit der Aussteller so. Über 80 Prozent wissen jetzt schon, dass sie bei der nächsten METAV wieder dabei sein werden. Sie wird im März 2020 stattfinden.

Bild & Text: metav.de