Ausgabe zur WINDENERGY 2018

6 Ausg.Nr._19/2018 Offshore D er Offshore-Bereich der Windindustrie hat in den vergangenen Mo- naten für Schlagzeilen gesorgt. Die Fortschritte, die es sowohl hinsichtlich technischer In- novationen als auch hinsicht- lich der Wettbewerbsfähigkeit der Offshore-Energie auf dem Strommarkt zu vermelden gab, sind immens. Viele der Unter- nehmen, die am Offshore-Wind- markt beteiligt sind, präsentie- ren ihr Portfolio vom 25. bis 28. September auf der WindEnergy Hamburg, der Weltleitmesse für Onshore- und Offshore-Winden- ergie. Zusammen mit der globa- len Konferenz von WindEurope, die parallel auf dem Gelände der Hamburg Messe stattfindet, bildet sie den Global Wind Sum- mit, das größte und wichtigste Treffen der Windindustrie welt- weit. Die WindEnergy Hamburg erwar- tet rund 1400 Aussteller aus aller Welt, von denen etwa 40 Prozent Produkte oder Services für Wind- parks auf dem Meer im Angebot haben. Das Spektrum umfasst die gesamte Wertschöpfungskette und reicht von Turbinen, Türmen und Gründungen über Getriebe, Generatoren, Lager und Schmier- stoffe bis zu O&M-Lösungen und Spezialschiffen. Offshore-Anteil amWindenergie- Markt wächst weltweit Gemäß dem Global Wind Report 2017 von GWEC könnten dem- nächst über die Grenzen des eu- ropäischen Hauptmarktes hinaus auch andere Regionen weltweit schnelles Wachstum verzeichnen. GWEC verweist in diesem Zusam- menhang auf die Schwellenmärk- te und deren enormes Interesse an der Windindustrie und auf deren beträchtliches Wachstums- potential. Zu der Gruppe dieser Länder gehören Taiwan, Südko- rea, die USA (Ostküste), Japan, Indien, Brasilien und Australien. China ist bereits heute der größte Offshore-Akteur außerhalb von Europa. Laut Wikipedia-Statistik (‘Liste der Offshore-Windparks’) betrug die Windkraft-Kapazität Chinas Ende 2017 nahezu 2 GW. Auch in Hamburg sind chinesi- sche Offshore-Aussteller präsent, unter anderem die Turbinen-Her- steller Envision Energy und Ming Yang. Laut GWEC betrug der Offshore- Anteil im vergangenen Jahr 8 Pro- zent des Weltmarktes, mit weiter wachsender Tendenz. So kamen 2017 weltweit 4334 MW an Off- shore-Windkraftkapazität dazu, davon etwa 27 Prozent außerhalb Europas. Insgesamt sind nun global 18 814 MW installiert. Gemäß WindEurope‘s Offshore- Wind-Bericht stieg die in Europa zusätzlich installierte Netto-Ka- pazität im vergangenen Jahr um 3148 MW, 560 neue Anlagen in 17 Windparks. Die durchschnitt- liche Größe der 2017 im Bau be- findlichen Offshore-Windpark- Projekte wuchs gegenüber dem Durchschnittswert des Jahres 2007 von 79,6 MW auf nunmehr 493 MW. Der derzeit größte Wind- park auf dem Meer, mit dessen Bau im laufenden Jahr begonnen wird, ist das Hornsea One Projekt in Großbritannien. Im Bereich der schwimmenden Windparks war die Beauftragung der welt- weit ersten Anlage dieser Art in Schottland ein Meilenstein der Entwicklung: Die 30 MW Hywind II mit fünf Turbinen von Siemens Gamesa. Auf internationaler Ebene ist das Interesse an innovativen Tech- nologien und neuen Lösungen für Anlagen, die auf traditionelle Weise am Meeresgrund verankert sind, sowie für schwimmende Turbinen riesig. Viele belgische Offshore-Aussteller präsentieren sich auf der WindEnergy Ham- burg auf dem belgischen Nati- onan-Pavillon, unter dem Dach von BOC VZW Belgian Offshore Cluster. BOC ist ein Verband von Windindustrie-Zulieferern mit rund 60 Mitgliedsfirmen. Für die belgischen Offshore-Spezialisten wie für zahlreiche weitere Un- ternehmen der Branche geht es aktuell darum, wie sie auf neuen Märkten Fuß fassen können. Der Global Wind Summit in Hamburg bietet im September dafür die optimale Plattform. Ein weiteres zentrales Thema ist, wie sich die Gesamtkosteneffizienz steigern lässt, zum Beispiel durch größere Turbinen. Mit ihren Direktantriebssystemen bzw. ihren mittelschnell laufen- den Windenergieanlagen und Nennleistungen von bis zu 9,5 MW beherrschen Siemens Game- sa und MHI Vestas den heute größten Offshore-Markt, Europa. Diese beiden Aussteller sowie GE Renewable Energy und Senvion forschen an neuen Anlagen mit einem Leistungsspektrum von 10 bis 15+ MW. Die Beraterfirma ae- rodyn-engineering ist dabei, ein vollintegriertes schwimmendes 15 MW-System zu entwickeln, das aus zwei gegenläufigen Leerläu- fer-Zweiblatt-Rotoren besteht. Rotorblätter mit einer Länge von 107 Metern GE arbeitet derzeit an der 12MW Haliade X mit Direktantrieb, einer Turbine, deren Rotor 220 Meter misst und mit 107 Meter langen Blättern von LM Wind Power be- stückt ist. Die ersten Anlagen die- ses Typs sollen 2021 ausgeliefert werden. Sie bieten eine spezifische Leistung von nur 316 MW/m2 und geben damit eine künftige Entwick- lungsrichtung für große WEA vor. Derartige riesige Rotoren bieten eine erhöhte Energieausbeute, be- sonders bei schwachen Windver- hältnissen. Wenn sie in Offshore- Wind-Märkte eingesetzt werden, die bereits eine hohe WEA-Dichte aufweisen, und in solchen mit li- beralisierten Markt-Konditionen, Zahl der Windparks auf dem Meer wächst Besuchen Sie unsere website: www.hodt.de

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