Ausgabe zur FAKUMA 2018
10 Ausg.Nr._21/2018 Kunststoffmarkt Kunststoffe können auch „grün“! • Fakuma: Intensiv-Recycling und „grüne“ Werkstoffe prägen den Kunststoffmarkt Z um ökologisch verantwor- tungsvollen Umgang mit Kunststoffen gehört die gesamte Verarbeitungskette. Was passiert heute mit PE, PS, ABS oder PET und CFK, wenn es in seinem ersten Leben ausge- dient hat? Die Lösungen hierfür sehen Experten aus aller Welt auf der Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverar- beitung vom 16. bis 20. Oktober 2018 in Friedrichshafen. Verfahren zur nachhaltigen Wiederverwertung auf der Fakuma Recycling und Wiederverwertung stehen gerade bei den Kunst- stoff-Be- und Verarbeitern hoch im Kurs. Immer häufiger werden selbst Hightech-Werkstoffe wie CFK wiederverwertet und einem neuen Zweck zugeführt. Wich- tig hierbei ist, das so genannte „Downcycling“ durch moder- ne Verfahren und sortenreine Wiederverwertung verhindern. „Schon seit einigen Jahren wird die Kunststoff-Branche immer nachhaltiger“, so die Projektleite- rin der Fakuma Annemarie Schur. Das gelte nicht nur für den Wert- stoffkreislauf, sondern beispiels- weise auch für energiesparende und damit wirtschaftlichere Ferti- gungsverfahren, energieeffiziente Maschinen und biologisch abbau- bare Kunststoffe. Dabei stehen die nachhaltigen Alternativen ihren klassischen Vorgängern in Beständigkeit, Verarbeitungsqua- lität und Gewichteinsparung in nichts nach. Fakuma zeigt Qualität und Innovationsbereitschaft Immer mehr Produkte werden heute mit Hilfe von Kunst- oder Verbundstoffen hergestellt. Der gleichzeitig steigende Anspruch an immer höhere Leistungsfähig- keit und beste Qualität fordert Innovationsbereitschaft und neue Entwicklungen. Neben „grünen“ Neuheiten zeigt die Fakuma auch alle Komponenten und Systeme, die für klassische wie innovative Verfahren nötig sind. Ob Spritz- gießen oder Extrudieren, ob ther- misches Umformen, Schäumen oder 3D-Printing – in Friedrichs- hafen präsentieren Rohstoffer- zeuger, Maschinenbauer und Hersteller von technischen Teilen, was sie an Innovationen für die gesamte Prozess- und Wertschöp- fungskette bieten. „Für viele Aussteller ist die Fakuma die praxisnahe Plattform, um ihre Innovationen erstmalig der Öffentlichkeit zu präsentie- ren“, ergänzt Annemarie Schur. Steigende Automatisierung und Internationalität Auch in der Kunststoffwelt wer- den Verarbeitungsprozesse im- mer stärker automatisiert. Der Bedarf an Industrie 4.0-fähigen Systemen und Komponenten, die Fertigungsschritte sowie Quali- tätskontrolle inline ermöglichen, steigt rapide. Wo moderne Ro- botik beim Handling unterstützt und Software Soll-Ist-Vergleiche in Echtzeit liefert wird eine vari- antenreiche Produktion im Kunst- stoffsektor immer wirtschaft- licher. Zudem sind Kunststoff be- und verarbeitende Unterneh- men heute immer globaler ausge- richtet. Variantenvielfalt, kleinere Stückzahlen und auftragsgesteu- erte Losgrößen und kürzere Pro- duktlebenszyklen stellen die Hersteller von Kunststoffteilen weltweit vor große Herausforde- rungen. Dies zeigt sich daran, wie die Messe für Kunststoffverar- beitung Menschen aus aller Welt fasziniert. Zur vergangenen Fakuma 2017 kamen Fachbesucher, Experten und Entscheider aus mehr als 120 Ländern. D ie Verbände der Wert- schöpfungskette Kunst- stoff in Deutschland zie- hen beim Thema Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft an einem Strang. Das bekräftigten die Vorsitzen- den der Verbände der Kunststoff- erzeugenden Industrie, der Kunststoff verarbeitenden Indus- trie und des Kunststoffmaschi- nenbaus in Deutschland, Dr. Josef Ertl (Vorsitzender PlasticsEurope Deutschland e. V.), Ulrich Rei- fenhäuser (Vorsitzender VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen) und Dirk E. O. Westerheide (Präsident Gesamt- verband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.) bei einem Treffen in Berlin. Eine erfolgreiche und gut funk- tionierende Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen ist den Ver- bänden ein zentrales Anliegen. Dies betonen die drei Organisa- tionen auch in einem gemein- samen Positionspapier, in dem sie auf die im Januar 2018 von der Europäischen Kommission vorgelegte Strategie zu Kunst- stoffen in der Kreislaufwirtschaft Bezug nehmen. Die Verbände bekennen sich zur unternehme- rischen Verantwortung für Res- sourcen- und Umweltschonung. Weiterhin begrüßen die Verbän- de insbesondere den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Intensivierung des Dialogs der betroffenen Akteure wie Hersteller, Recycler und Verwal- tung. Eine Steuer auf Kunststoff, Kunststoffprodukte oder Produk- te, die Kunststoff enthalten, leh- nen die Verbände ab. Text: Gesamtverband Kunststoffver- arbeitende Industrie e. V. Kaiser-Friedrich-Promenade 43 D-61348 Bad Homburg Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft • Deutsche Kunststoffbranche bezieht gemeinsam Position
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