Ausgabe zurTRANSPORT LOGISTIC 2019

17 Ausg.Nr._11/2019 Schienengüterverkehr an. „Solche Maßnahmen ergeben aber nur Sinn, wenn die Güterwa- gen aller Bahngesellschaften für diese Technologie ausgerichtet sind. Schließlich bestehen Gü- terzüge aus Wagen ganz unter- schiedlicher Betreiber“, so Stark. Um Innovationen zu initiieren, fordert sie ein staatlich geförder- tes Markteinführungsprogramm von über einer Milliarde Euro, welches die Wirtschaft zur Hälfte finanziert. Als Meilenstein wertet Stark die Aufnahme eines Haus- haltstitels ‚Zukunftsprogramm Schienengüterverkehr‘ im Bun- deshaushalt 2020. Lückenlos, transparent und leise Die größte Güterbahn Europas, DB Cargo, investiert in großem Umfang in die Digitalisierung und Modernisierung ihres Fuhrparks und hat bereits über 20.000 Gü- terwagen mit intelligenter Senso- rik ausgestattet. „Bis Ende 2020 haben wir unsere rund 68.000 Wagen ausgerüstet. Wir können damit unter anderem aktuelle GPS-Daten über ein zentrales System einsehen. Transportket- ten können lückenlos und effizi- ent überwacht werden“, so Dr. Roland Bosch, Vorstandsvorsit- zender von DB Cargo. Einen ähn- lichen Weg beschreitet die ÖBB, die derzeit unter dem Namen „SmartCargo“ 13.700 Waggons mit Telematik-Geräten ausstattet. DB Cargo stellt auf der transport logistic zudem eine neue Kunden- plattform für alle digitalen Servi- ces vor, dazu Wagen-Neuheiten, die höhere Auslastungen ermög- lichen sowie Flüsterbremsen, die den Schienengüterverkehr spür- bar leiser machen. Kräfte europaweit bündeln Der österreichische Schienengü- terverkehr liegt mit einem Anteil von über 30 Prozent am Modal Split innerhalb der EU auf den vorderen Rängen. Eine zentrale Rolle kommt hier dem Einzelwa- genverkehr und dem flächende- ckenden Netz an Bedienstellen zu. „Wesentlich ist, dass wir das Thema Modal Split nicht auf ei- ner nationalen, sondern interna- tionalen Ebene sehen müssen“, betont Clemens Först, Vorstands- sprecher der ÖBB Rail Cargo Group. Diesem Gedanken ent- spricht die gesamteuropäische Initiative „Rail Freight Forward“, bei der sich führende Bahnen wie DB Cargo, PKP, Lineas, SBB und SNCF zusammengeschlos- sen haben und ihre Kräfte für ei- nen ‚Modal Shift‘ bündeln. Diskussionen im Konferenzpro- gramm der transport logistic „In Zukunft Schiene! Was kann der Masterplan Schienengüter- verkehr?“ – in diesem Forum diskutiert der Logistikbeauf- tragte der Bundesregierung Steffen Bilger mit Branchen- vertretern, wie der Schienen- güterverkehr am Logistikmarkt wahrgenommen wird und ob die Maßnahmen des Masterplanes ausreichen. Im „Rail Business“- Forum berichten zudem drei Branchenexperten über den Stand der Dinge aus Sicht von Bahnen und Verladern – beim Kombinierten Verkehr wie beim Einzelwagenverkehr.  Text & Image: Messe München GmbH Messegelände D-81823 München Halle B5 | Stand 221/322

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