Ausgabe zurTRANSPORT LOGISTIC 2019

7 Ausg.Nr._11/2019 Logistikmanager Entladerampen umsetzen”, be- tont BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt. Die Proble- me beginnen „bei unkalkulierbar langen Wartezeiten, gehen über zeit- und kostenintensive Prob- leme beim Palettentausch sowie teils unzumutbare hygienische Zustände und enden keineswegs bei den unzureichend ausgepräg- ten menschlichen Umgangsfor- men”. Überdies müsse verstärkt gegen den ebenfalls seit Jahren bestehenden Parkplatzmangel vorgegangen werden – nicht zu- letzt aus Sicherheitsgründen. Fahrer mit veränderten Aufgaben Die Diskussionen um das autono- me Fahren hat das Anwerben von Nachwuchs zusätzlich erschwert. Die Befürchtungen, dass Fahrer zukünftig überflüssig werden, hält Engelhardt jedoch für un- begründet: „In den Flugzeug- Cockpits hat der Autopilot den Menschen auch nicht ersetzt. Das wird sich beim Lkw nicht anders verhalten.” Der Lkw-Fahrer fahre ja nicht nur, er ist Begleiter der ihm anvertrauten Güter, er ist verantwortlich für die Überga- be an den Empfänger sowie für Transport- und Ladungssiche- rung. „Und schließlich ist nur ein Mensch in der Lage, bei von der Technik nicht vorhergesehenen Ereignissen einzugreifen”. Auch die IRU sieht in der zunehmenden Automatisierung keine Gefahr für den Fahrerberuf: „Allerdings wird es mehr Fahrerassistenzsysteme in Lkws geben, und somit wer- den sich die Aufgaben der Fahrer verändern. Der Beruf könnte sich damit mehr zu einer technologie- gestützten Logistikmanagerrolle entwickeln und damit attraktiver für technisch versierte Millennials werden”, prognostiziert Labrot. Mehr Wochenenden mit Familie Für Rückenwind bei der Fahrer- suche dürfte auch der EU-Mobi- litätspakt sorgen, den der BGL ausdrücklich begrüßt. Besonders positiv wird die vorgesehene Heimkehrpflicht für Lkw-Fahrer zu ihren Familien sowie die Rück- kehrpflicht für international ein- gesetzte Lkw in ihr Zulassungs- land nach jeweils spätestens vier Wochen bewertet. Einen weiteren Erfolg sieht der BGL in der Auf- nahme des von ihm vorgeschla- genen Lenkzeitzuschlags um maximal zwei Stunden für Lkw- Fahrer, die sich auf dem Heimweg ins Wochenende befinden. Damit können viele Fahrer auch bei un- vorhersehbaren Verzögerungen das Wochenende bei ihren Fami- lien zu verbringen – es sei denn, sie sind fernab der Heimat auf der neuen Seidenstraße unterwegs. Erheblicher Anstieg des Transportvolumens In Zukunft wird die sogenannte „Belt and Road Initiative“ neue Handels- und Transportmöglich- keiten in ganz Eurasien bieten, von denen auch der Straßengü- terverkehr profitieren könnte. Die neue Seidenstraße wird zu einem erheblichen Anstieg des Trans- portvolumens zwischen Europa und China beitragen. „Das wird aber keine Auswirkungen auf den weltweiten Modal Split haben. Der Seeverkehr wird weiterhin 80 Prozent der Waren transpor- tieren”, sagt Labrot. Es entstehen jedoch neue Landverkehrsrouten in Eurasien, die den Veränderun- gen der regionalen Handels- und Verkehrsmuster Rechnung tra- gen. Hier könnte es laut Labrot „zu einer leichten regionalen Verlagerung von der Schiene auf den flexibleren und effizienteren Verkehrsträger Straße kommen”.  Text & Bild: Messe München GmbH Messegelände D-81823 München Logistik-Partner für individuelle Komplettlösungen Sievert Handel Transporte GmbH Tel. 05481 9361-0 info@sievert-transporte.de www.sievert-transporte.de Erfahren Sie mehr zum Beispiel über eCommerce-Lösungen, besuchen Sie uns auf der transport logistic an Stand 119/218 in Halle B5. © jeremias münch - Fo tolia

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