Ausgabe zur A+A 2019

30 Ausg.Nr._18/2019 Corporate Fashion S chutz und Chic gelten heute als Mindestanfor- derungen an Corporate Fashion. Damit sind ihre Eigen- schaften noch nicht zu Ende erzählt. Auch bei Passform und Nachhaltigkeit hat sich viel getan. „Wohlfühlen ist mehr als Aus- sehen“, sagt Susen Lemnitzer, Leiterin PM und Entwicklung für Workwear bei Uvex. „Bei der Ar- beit will der Mensch sich genau- so gut fühlen wie sonst auch.“ Da spielen besonders Next-to-skin- Materialien eine wichtige Rolle. Aber auch der äußeren Schicht wird viel abverlangt. Sie schützt gegen Wind, Nässe und Hitze, sorgt für bessere Thermoregulie- rung, ist dabei möglichst leicht und dennoch hochbeständig. „Dass die Beschäftigten steigen- de Maßstäbe an ihre Berufsklei- dung haben, ist verständlich“, sagt Carla Cacitti, Leiterin PM und Entwicklung bei Bierbaum Proenen (BP). „Schließlich tra- gen sie ihre Berufsbekleidung täglich zwischen acht und zehn Stunden.“ Gefragt sein und Kompetenz zeigen Aus Blaumann und Kittel sind modisch-funktionelle Outfits geworden. Sweat-, Strick-, Funk- tionsjacken und Hoodies im Lagenlook verdrängen Arbeits- jacken. Inspiriert von Sport und Freizeit, gepaart mit höheren Ansprüchen und wachsendem Selbstbewusstsein kompetenter Fachkräfte entwickeln Workwear- Spezialisten emotionale Produk- te, die immer mehr können. Sie sind funktional, drücken Kompe- tenz aus, untermauern das Wir- Gefühl, das „Wir sind gefragt- Bewusstsein“, entsprechen dem Zeitgeist und werden deshalb gerne getragen – nicht nur am Arbeitsplatz. Ein wichtiger Faktor für die Beliebtheit der Workwear ist die Tatsache, dass Mitarbeiter ganzjährig ausgestattet sind. „Unsere Reflectiq-Linie bietet Komplettpakete in vier Farbstel- lungen. Sie beinhalten Shorts, Sommerhosen, Warnschutzshirts mit UV-Schutz und Winterjacken mit Membran für den Winter“, sagt Joachim Geyer von Küb- ler. Bei BP werden Westen mit Softshell- und Fleecejacken kombiniert. „So sind die Träger flexibel und können sich Wet- terumschwüngen schnell anpas- sen.“ Der Multilagen-Look tut sein übriges. Er ist praktisch, weil bei unterschiedlichen Ge- werken verschiedene Belastun- gen typisch sind und außerdem jeder Mensch ein individuelles Wärmeempfinden hat. Tragekomfort und Bewegungs- freiheit sind Trumpf Materialien und Passformen sind weiterentwickelt worden, um vor allem den Tragekomfort bei gleichbleibendem Schutz zu erhöhen. Insgesamt sind „leicht, weich und gleichzeitig robust und strapazierfähig“ die Attribute der neuen Materialien für Arbeitskleidung. Baumwolle erfreut sich weiterhin großer Be- liebtheit, heißt es bei BP. Gleich- zeitig wünschten sich die Träger aber auch Funktionsgewebe wie Stretch oder Fleece in allen Vari- ationen, „die für ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit stehen“. Mesh-Einsätze an Jacken und Hosen senken in den Sommer- monaten die Belastung durch Hitze. Cordura-Einsätze schützen Knie, Taschen oder andere bean- spruchte Stellen. Die leichteren Materialien helfen auch bei der Optimierung der Passform. Un- terstützt von 3D-Meßmethoden und deren Umsetzung stehen weniger einzelne Positionen wie Über-Kopf-Arbeiten oder kniend arbeiten im Fokus als vielmehr die gesamten Bewegungsabläu- fe. Ergonomische Schnitte sollen trotz des eher schmalen „mo- dern fit“-Charakters möglichst viel Bewegungsfreiheit bieten. Intelligente Funktion – auch für Drei-Tage-Bart Reflexpaspeln und Streifen wer- den als Styling- und Schutzele- mente eingesetzt. Geyer zurWarn- schutz-Kollektion: „Die Reflectiq Produkte sind schon wegen der Anordnung der Reflex-Elemente ein Blickfang. Sie wurden in Bo- dy-Language-Optik angebracht. Das hebt die Körperkonturen hervor und macht den Menschen schneller erkennbar. Zusätzliche Reflexstreifen an den Schultern erhöhen die Sichtbarkeit beim Tragen von Gegenständen oder Arbeiten in gebückter Haltung.“ Für den Tragekomfort sind Krägen innen mit Fleece gefüttert und oben mit Stoff abgesetzt, damit man sich auch mit Drei-Tage- Bart ungehindert bewegen kann. Über Unterarmventilationen zum Öffnen kann die Wärme besser weichen. Sturmkapuzen lassen Workwear/Corporate Fashion auf der A+A 2019 Wenn aus alten Flaschen Corporate Fashion wird

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