Ausgabe zur A+A 2019

D er A+A Kongress ist die zentrale Gemeinschafts- veranstaltung des Ar- beitsschutzes in Deutschland – parallel zur A+A Fachmesse, dem Weltmarktplatz für Pro- dukte und Dienstleistungen für persönlichen Schutz, betriebli- che Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Expertinnen und Experten informieren dann über aktuelle Lösungen für die Herausforderungen durch neue Risiken in der „Arbeit 4.0“, aber auch neue Gestaltungschancen und tauschen sich mit Praktike- rinnen und Praktikern aus. Die Basi, Bundesarbeitsgemein- schaft für Sicherheit und Gesund- heit bei der Arbeit, erwartet mehr als 5.000 Kongressbesucher und -Besucherinnen im CCD Congress Center Düsseldorf Süd. Rund 40 Veranstaltungsreihen bieten ein Forum für die Diskussion über ak- tuelle wissenschaftliche Erkennt- nisse und praktische Erfahrungen sowie für einen intensiven Aus- tausch von Politik und Wirtschaft. Neue Formate wie „Praxis Inter- aktiv“ halten zusätzliche Mög- lichkeiten bereit, innovative Ins- trumente und Verfahren kennen zu lernen und mit Experten dar- über ins Gespräch zu kommen. Oder die Veranstaltung „Fokus Professionen“ mit dem Thema „Kompetenzen für den Wandel“ für die verschiedenen Professi- onen der Prävention, aber auch Hochschullehrende. Extra beim Fokus Professionen dabei: der erste „Prevention Slam“ und die Prämierung von Beiträgen zum Thema „Gesunde Arbeit heißt für mich …“ Arbeiten 4.0 und die Herausfor- derungen der Digitalisierung Die Digitalisierung von Tätigkeiten und Verfahren ("Industrie 4.0") schreitet voran - mit Auswirkungen auf das gesamte Gefüge der Ar- beitswelt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat dazu schon in der vergangenen Legislaturperiode mit der Initiative „Arbeiten 4.0“ wichtige Impulse für die öffentliche Diskussion um Chancen und Risiken der Digita- lisierung gesetzt. Mit diesen The- men befasst sich eine zentrale Veranstaltung beim A+A Kongress 2019 am 5. Novem- ber. Soviel ist klar: Weiterbildung spielt künftig eine noch größere Rolle, um Kompetenzen zu erhal- ten und auszubauen. Erholt statt ständig erreichbar und erschöpft Wer ständig erreichbar ist, fühlt sich oft nicht ausreichend erholt. Das zeigen aktuelle Ergebnisse im Bericht "Sicherheit und Ge- sundheit bei der Arbeit" (SuGA 2017), den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedi- zin (BAuA) jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt. Bei der Arbeitszeitbefragung 2017 gibt mehr als jeder zweite Voll- zeitbeschäftigte (56 Prozent) an, vollständig erholt die Arbeit auf- zunehmen. Mehr als jeder vierte Befragte (28 Prozent) fühlt sich nur teilweise, etwa jeder sechs- te (16 Prozent) gar nicht erholt bei Arbeitsbeginn. Der Anteil der Erholten sinkt mit der Dauer der Arbeitszeit und der Menge der geleisteten Überstunden. Ebenso wirken sich versetzte Arbeitszei- ten und regelmäßige Wochen- endarbeit negativ aus. Wer erholt die Arbeit beginnt, berichtet über eine geringere körperliche und emotionale Erschöpfung. Wie sich die eigene Arbeitszeit zugunsten einer guten Work-Life-Balance und damit mehr Erholung beein- flussen lässt, das ist auch beim A+A Kongress 2019 Gegenstand der Diskussion. Aktiv gegen Erkrankungen Jüngste Zahlen der BAuA zeigen: Im Jahr 2017 war jeder Beschäftig- te durchschnittlich 16,7 Tage ar- beitsunfähig. Nach wie vor sorgen Muskel-Skelett-Erkrankungen (Anteil an Ausfalltagen: 22,5 Pro- zent) für die meisten Krankschrei- bungen. Auf Rang zwei folgen "Psychische und Verhaltensstö- rungen" mit 16 Prozent, während "Krankheiten des Atmungssys- tems" Ursache für etwa als jeden siebten Ausfalltag (13,9 Prozent) waren. In den Veranstaltungen des A+A Kongresses widmen sich die Experten praxiserprobten Lösungen, die vor allem ältere Belegschaften länger gesund er- halten sollen. Praxis Interaktiv Das 2017 erstmals erprobte Kon- gress-Format, „Praxis Interaktiv“ wird weiter ausgebaut. Dabei geht es zentral um Fragen der Beurteilung der Arbeitsbedingun- gen z. B. in Bezug auf Instrumente und Verfahren zur Beteiligung der Beschäftigten und zur Koopera- tion mit anderen betrieblichen Handlungsbereichen. Neue Kon- zepte für Arbeitsumweltbelastun- gen wie auch für Arbeitsstätten 4.0 oder für psychische Belastun- gen und Fragen der Gesundheit, der Integration und Inklusion wer- den diskutiert. Was benötigen die Akteurinnen und Akteure des Ar- beits- und Gesundheitsschutzes für ihre täglichen Herausforde- rungen? Welche hilfreichen Neu- igkeiten aus Forschung, Politik oder aktuell laufenden Projekten gibt es? Der Austausch zu die- sen Themen steht im Mittelpunkt von „Praxis Interaktiv“ mit vier Veranstaltungen am 6./.7. No- vember 2019. Fokus Professionen Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit stellen auch ein dynamisch wachsendes Beschäftigungsfeld dar. Die Basi nimmt deshalb die Professionen im Bereich von Prä- vention, Gesundheitsförderung, Integration und Inklusion in den Blick. Alle sind betroffen von der Leitfrage der Veranstaltung, wel- che „Kompetenzen für den Wan- del“ benötigt werden. Was gilt für die eigene Profession? Wie ent- wickelt sich die Zusammenarbeit der Professionen untereinander? Welche Herausforderungen bringt die Zukunft mit sich? Mit diesen Fragen befasst sich auch eine Basi-Umfrage, deren erste Er- gebnisse auf dem A+A Kongress 2019 vorgestellt werden. Am 8. November 2019 steht der Schwer- punkt „Im Fokus: Professionen für Arbeit und Gesundheit – Aus- bildung, Fortbildung und Zusam- menarbeit“ auf dem Programm des Kongresses. Neben Fragen der Ausbildung und der Diskus- sion der jeweiligen Stärken der Professionen geht es dann um Kooperationsmöglichkeiten und –Notwendigkeiten. Angespro- chen sind Professionals, Hoch- schullehrende und Studierende sowie Auszubildende. Sie erleben den ersten „Prevention Slam“. Dann gibt es unterhaltsame Vor- träge vor großem Publikum – bei einem Slam gilt es wie in einem Wettbewerb, die Gunst der Zu- hörer in einer vorgegebenen Zeit zu gewinnen. Beim Prevention Slam steigen Studierende aller Fachrichtungen, die sich mit Si- cherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt befassen, auf die Bühne. Sie teilen ihr Wissen zu den Themen Arbeitssicherheit Statement zum A+A Kongress 2019 von Bruno Zwingmann (Basi e. V.) Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

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