Ausgabe zur LOGIMAT 2020

Ausg.Nr._02/2020 13 Logistikbasis Studie zu Mikro-Depots in Städten Weniger Staus, schnellere Belieferung D auerstaus, Parkplatz- mangel, Belastungen für Mensch undUmwelt – die innerstädtische Infrastruktur ist vielerorts überlastet. Getrieben vom stetig wachsenden Online- Handel trägt der Lieferverkehr seinen Teil zu diesem Kollaps bei. Eine Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken, sind sogenannte Mikro-Depots. In ei- ner Machbarkeitsstudie haben das Fraunhofer-Institut für Ma- terialfluss und Logistik IML und die agiplan GmbH untersucht, wie diese in Zukunft umgesetzt werden können. Mikro-Depots sollen allen KEP- Dienstleistern (Kurier-, Express- und Paketdienste) als gemeinsa- me Logistikbasis dienen. Von dort aus können sie die letzte Meile zum Kunden mit kleinen Liefer- fahrzeugen wie Lastenfahrrädern zurücklegen. Das soll Staus ver- meiden und eine schnellere Be- lieferung ermöglichen. Das Fraun- hofer IML und die agiplan GmbH haben in einer Studie am Beispiel der Städte Mönchengladbach, Neuss und Krefeld untersucht, ob und wie diese Depots umgesetzt werden können. In Auftrag gegeben hat die Studie die Industrie- und Handelskam- mer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hat das Projekt finanziell unterstützt. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz überreichte Landesver- kehrsminister Hendrik Wüst am 12. November 2019 das Ergebnis der Studie: das Handbuch »Mik- ro-Depots im interkommunalen Verbund«. »Mikro-Depots haben das Po- tenzial, zu weniger Lkw-Verkehr und einer reduzierten Emissi- onsbelastung in Innenstädten beizutragen. Mit unserer Studie haben wir das Fundament dafür gelegt, Kommunen bei verkehrs- politischen Entscheidungen zu unterstützen. Damit können diese den innerstädtischen Ver- kehr entzerren und somit nach- haltiger und zukunftsfähiger gestalten«, betont Prof. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraun- hofer IML. Die Fahrzeuge der Mikro-Depots – also Lastenräder, Kleinstfahr- zeuge oder Transporthilfen wie Sackkarren – können den Au- toren zufolge die Probleme, die durch hohes Verkehrsaufkommen entstehen, verringern: Zum ei- nen gäbe es weniger Staus durch parkende Fahrzeuge in »zwei- ter Reihe«, außerdem würden die emissionsfreien Räder oder Sackkarren einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die klassischen Zustellfahrzeu- ge könnten zwar in der Praxis nicht vollständig ersetzt werden, KEP-Dienstleister könnten ihre Effizienz durch Mikro-Depots al- lerdings deutlich steigern und Unternehmen so eine Ausliefe- rung am selben Tag ermöglichen. Den Autoren der Studie zufolge ist ein Mikro-Depot mit 180 Qua- dratmetern Gebäudefläche in der Lage, pro Tag etwa 1400 Pakete mit zwölf Lastenfahrrädern in einem Umkreis von zwei bis drei Kilometern auszuliefern. »Diese Immobilie sollte über separierte Lagerflächen für die einzelnen Dienstleister, über Sozialräume und im Bestfall auch über eine Laderampe verfügen. Ein Erfolgs- faktor ist vor allem die verkehrli- che Anbindung und die Zugäng- lichkeit der Umschlagfläche für Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht«, er- läutert Studienautor Dr. David Rü- diger vom Fraunhofer IML. In allen drei Städten seien Immobilien in Innenstadtlagen identifiziert wor- den, die prinzipiell geeignet sind. Außerdem habe eine Umfrage un- ter Paketdienstleistern gezeigt, dass ein Interesse an Mikro- Depots grundsätzlich vorhanden sei. Um die ersten Mikro-Depots umzusetzen, müssen nun die Standorte festgelegt, das Betrei- bermodell und der Mietpreis ge- staltet und die KEP-Dienstleister gewonnen werden. Das Hand- buch »Mikro- Depots im i n t e r k o m - m u n a l e n V e r b u n d « steht als Download-Datei kos- tenlos im Internet zur Verfügung: www.mittlerer-niederrhein.ihk. de/21745.  Text & Bild: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4 D-44227 Dortmund © agiplan GmbH Das Handbuch »Mikro-Depots im interkommunalen Verbund« steht als Download-Datei kostenlos im Internet zur Verfügung. SCHNELL. ZUVERLÄSSIG. EFFIZIENT. SPEEDYPICK.DE +49 491 6008 400 | info@speedypick.de NEU! WIRELESS PICK-BY-LIGHT I deal für die Verwendung auf mobilen Einheiten und in Kanban-Regalen Zentral-akkugespeiste Funkanzeigen der Baureihe SP2.5 Extrem niedriger Energiebedarf und lange Akkulaufzeit Neue intuitive Managementsoftware für mehr Bedienkomfort Hohe Reichweite, große Netzwerk-Ausbaugrade und extrem kurze Latenzzeiten

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