Ausgabe zur LOGIMAT 2020
22 Ausg.Nr._02/2020 Automatisierung Automatisierungslösungen für die Logistik A utonome mobile Robo- ter, sichere Greiftech- nologien und digitale Hilfsmittel machen die Logistik effizienter und ermöglichen neue Anwendungen. Beispiele zeigt das Fraunhofer IPA auf der LogiMAT in zwei Fachforen und in Halle 7 an Stand C44. Automatisierung in der Logistik boomt und ermöglicht die Bereit- stellung von Waren oder Bautei- len zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Eine Schlüsseltechnologie ist die autonome Navigation von Robotern, die das Fraunhofer IPA anhand mehrerer miteinander kooperierender mobiler Roboter präsentiert. Schlüsselfunktionen Mobilität und Greifen Dank eines SLAM-Algorithmus können sich die Roboter auch in veränderlichen Umgebungen verlässlich lokalisieren. Zudem tauschen sie Daten eigener oder stationär verbauter Sensoren in der Einsatzumgebung aus. So liegt ihnen stets eine aktuelle Karte vor, anhand derer sie ihre Route an- passen. Das vermeidet unnötige Wege, Engpässe und Stillstände. Um Waren automatisiert kommis- sionieren zu können, sind 3D-Ob- jekterkennung und Greiftechnolo- gien erforderlich. Der IPA-Stand zeigt eine vielseitige und flexibel einsetzbare Softwarebibliothek zum automatischen Erkennen und Einlernen von Objekten und zur dreidimensionalen Umge- bungserfassung. Sie ermöglicht einem mobilen Kommissionierr- oboter, beliebige texturierte Ob- jekte zu erkennen, zu greifen und abzulegen. Effizientere Kommissionierung Kurze Wege führen schneller zum Ziel. Das gilt auch für Kom- missionierungen. Je zügiger Be- stellungen bearbeitet und Waren geliefert werden, desto zufriede- ner sind die Kunden und umso niedriger sind die Prozesskosten. Vor allem manuell betriebene Systeme stehen hier vor einer He- rausforderung. Hierfür stellt das Fraunhofer IPA ein ganzheitliches Werkzeug vor, das die Kommissi- onierwege mithilfe von Schwar- mintelligenz und verschiedenen Prognoseverfahren um bis zu 50 Prozent senken kann. Auch die komplette Auftragsab- wicklung soll effizienter werden – mit der App »MyOrder«. Sie weist Mitarbeitern eingehende Aufträge zu und berücksichtigt dabei deren Kompetenzen und Auslastung. »MyOrder« ver- meidet Fehler und verkürzt die Durchlaufzeit. Fachforen: Künstliche Intelligenz in Produktion und Intralogistik Zuverlässigkeit und kurze Liefer- zeiten sind bei Kaufentscheidun- gen wichtige Kriterien. Deshalb muss die Ware schnell und ef- fizient kommissioniert werden. Egal, ob das Menschen oder Ro- boter erledigen: Algorithmen ha- ben den Überblick. Sie bündeln Aufträge, planen Touren und ver- geben Lagerplätze. Künstliche Intelligenz befähigt Roboter, die Ware zu erkennen, zu greifen und in Kartons zu legen. Fahrerlose Transportfahrzeuge identifizieren die optimale Route und passen ihr Fahrverhalten situativ an. All das beleuchten Experten vom Fraunhofer IPA am 10. März im Fachforum »Effizienter kommis- sionieren mit Künstlicher Intelli- genz«. Beginn ist um 14.45 Uhr. Forum E, Halle 9 Intelligente Systeme versprechen enorme Einsparungen, denn sie vereinfachen, ergänzen oder er- möglichen neueWege der Produk- tionsoptimierung. Im Fachforum »Intelligente Systeme zur Produk- tionsoptimierung« gibt Professor Marco Huber, der am Fraunhofer IPA das Zentrum für Cyber Cogni- tive Intelligence sowie die Abtei- lung Bild- und Signalverarbeitung leitet, zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der For- schung. Danach stellt Lisa Char- lotte Günther von der Abteilung Fabrikplanung und Produktions- management Möglichkeiten vor, wie sich die verketteten Stationen einer Lean Production weiter opti- mieren lassen und wie neuronale Netze dabei unterstützen kön- nen. Ihr Kollege Brandon Sai zeigt schließlich, wie sich die Produk- tionsdaten moderner Maschinen und Anlagen erfassen und mit Künstlicher Intelligenz auswerten lassen – immer mit dem Ziel, der 100-Prozent-Gesamtanlageneffi- zienz möglichst nahe zu kommen: mit maschinellen Lernverfahren für die selbstlernende Produkti- vitätsanalyse, automatisierten Interpretationen dieser Erkennt- nisse und Algorithmen, die die Ergebnisse mit den verantwort- lichen Komponenten und deren Verhalten verknüpfen. Das Fach- forum beginnt am 11. März um 10 Uhr. Forum D, Halle 8 Text & Bild: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA Nobelstr. 12 D-70569 Stuttgart Damit der rob@work kommissi- onieren kann, sind 3D-Objekter- kennung und Greiftechnologien erforderlich. © Fraunhofer IPA/ Foto: Rainer Bez © Universität Stuttgart IFF/Fraunhofer IPA, Foto: Rainer Bez Dank eines SLAM-Algorithmus können sich fahrerlose Transportfahr- zeuge auch in veränderlichen Umgebungen verlässlich lokalisieren.
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