

Ausg.Nr._18/2017
15
Einsatzhygiene
Q
ualitativ
hochwertige
Ausrüstung ist wichtig
für die Feuerwehr, denn
sie schützt bestmöglich bei Ein-
sätzen. Nicht vernachlässigt wer-
den sollte die anschließende so-
genannte Einsatzhygiene. Denn
Kontamination kann zu einem
erheblichen Gesundheitsrisiko
werden. Alles rund um moder-
ne Feuerwehrschutzbekleidung
präsentiert die A+A als weltweit
führende Fachmesse mit Kon-
gress für Sicherheit und Gesund-
heit bei der Arbeit vom 17. bis 20.
Oktober 2017 in Düsseldorf.
Internationale Studien zeigen,
dass Feuerwehrleute ein höheres
Krebsrisiko als die durchschnitt-
liche Bevölkerung haben. Ein
Thema, das auch der 35. Inter-
nationale Kongress für Arbeits-
schutz und Arbeitsmedizin, der
parallel zur Weltleitmesse für
Persönlichen Schutz, Betriebli-
che Sicherheit und Gesundheit
bei der Arbeit stattfinden wird,
u.a. am 19. Oktober 2017 in der
Veranstaltung „Krebsrisiko bei
der Feuerwehr“ aufgreift. Als
Grund für diese Risikolage wer-
den Rauchgase vermutet, deren
giftige Partikel sich nach dem
Brand in der Schutzkleidung ab-
lagern und von den Einsatzkräf-
ten über die Haut oder die Ate-
morgane aufgenommen werden
können. „Neue Erkenntnisse zu
Gefahren durch Kontaminationen
unterschiedlichster Art führen zu
Verunsicherung und gleichzeitig
zu steigenden Anforderungen
an die Art und Durchführung von
Pflege, Kontrolle und Reparatur“,
sagt Daniel von Chamier, COO der
LHD Group Deutschland GmbH.
Der Schutzbekleidungshersteller
wird sich in diesem Jahr u.a. mit
der Produktmarke LION in Halle 11
auf der A+A präsentieren.
„Grundsätzlich sollte die Klei-
dung häufiger gereinigt wer-
den, aber das muss sie dann
auch aushalten“, sagt Klaus
Hawerkamp von dem Heinsberger
Schutzkleidungsanbieter S-Gard.
Dass Wäschetauglichkeit extrem
wichtig ist, bestätigt auch der
österreichische Work- und Fire-
wear-Hersteller Texport, der sich
wie S-Gard auf der A+A 2017 in
Halle 3 präsentieren wird. „Es ist
das Gesamtpaket, das die Halt-
barkeit und wasserdichte Versie-
gelung der Nähte ebenso betrifft
wie die Reparatureignung“, fasst
Verkaufsleiter Uwe Heinemann
zusammen. „Wir beschäftigen
uns schon lange und intensiv mit
der Einsatzhygiene – ein Thema
mit dem sich auch die Feuerwehr
in Zukunft noch mehr auseinan-
dersetzen muss, um angebotene
Lösungen prüfen und beurteilen
zu können.“
Auf der anderen Seite gibt es
die Schwierigkeit, dass durch
strengere europäische Umwelt-
gesetzgebung
möglicherweise
bestimmte per- und polyfluorier-
te Chemikalien verboten werden
und somit die derzeit verwen-
deten Imprägnierungen, die die
Verschmutzung der Bekleidung
reduzieren, bald nicht mehr er-
laubt sein könnten. Gleichzeitig
stellen aber Verschmutzungen,
die in die Gewebe eindringen und
dann eventuell nur schwer zu ent-
fernen sind, ein Sicherheits- und
Gesundheitsrisiko für den An-
wender dar.
Maßnahmen gegen
Kontaminierung
Es gibt unterschiedliche Ansät-
ze, dem Problem Verschmutzung
und Verunreinigung zu begegnen.
Nach dem Einsatz sollten die Kol-
legen Überjacke und -hose be-
reits an der Einsatzstelle auszie-
hen und darauf achten, erst die
Bekleidung und dann die Luftver-
sorgung abzulegen. Wenn es ein
intensiver, sehr anstrengender
Brand war, müssten sie sich so-
gar an der Einsatzstelle duschen,
um die eventuelle Kontamination
nicht zu verschleppen. Eine wei-
tere Maßnahme ist die sogenann-
te Schwarzweiß-Trennung. Sie
sieht vor, dass die verschmutzte
Kleidung von den sauberen Be-
reichen, etwa den Einsatzfahr-
zeugen und Feuerwachen, fern-
gehalten wird. Doch es gibt keine
verbindlichen Regeln und auch
keine Vorschriften dafür, wann
und wie oft die Feuerwehrleute
ihre Bekleidung reinigen lassen
müssen.
Es gibt Tendenzen zur Anschaf-
fung von zwei Ausrüstungen pro
Einsatzkraft, die unterschiedliche
Schutzstufen erfüllen. Da es in
der Vielzahl der Einsätze um tech-
nische Hilfsleistungen geht, wie
etwa eine Unfallstelle zu räumen,
Öl zu beseitigen oder die viel zi-
tierte Katze aus dem Baum zu ret-
ten, reicht meist auch leicht iso-
lierende Bekleidung mit schwer
entflammbarem Oberstoff. Die
Berliner Feuerwehr fährt bereits
zweigleisig mit einer schwereren
Ausrüstung zur Brandbekämp-
fung und einer leichteren für tech-
nische Hilfsleistungen.
Rescue 4.0
Im besonderen Fokus der A+A
2017 steht das Thema „Zukunft
der Arbeit – Arbeiten 4.0", das
eindrucksvoll auf der neuen A+A
Highlight Route inszeniert wird.
Quer durch alle Hallen zeigen
Aussteller Highlights zu „Smart
PSA“, „Digitalisierung der Arbeit“
und „Digitale Anwendungen und
Lösungen". Mit diesem neuen
Konzept bietet die A+A eine Büh-
ne für das Zukunftsthema Digita-
lisierung, welche bereits in vielen
Lebensbereichen selbstverständ-
lich ist. So auch im Brandschutz,
für den in Zukunft vernetzte Da-
ten unverzichtbar sein werden.
Das fängt bei der Einsatzvor-
bereitung (Erstellen von Gefah-
renabwehrplänen) an und geht
weiter über die Simulation von
Einsätzen zu Trainingszwecken,
die beispielsweise im „Themen-
park Betrieblicher Brandschutz
und Notfallmanagement“ am
Stand des Werkfeuerwehrver-
band Deutschland e.V. (WFVD) in
Halle 6 von Mobilion und Haagen
gezeigt werden, bis hin zum Ein-
satz vor Ort. Aktuell sind es vor
allem die kleinen Veränderungen
wie die elektronische Steuerung
beispielsweise von Drehleitern
oder Drohnen, die bereits im All-
tag vertreten sind.
Text & Bild:
Messe Düsseldorf GmbH
Postfach 10 10 06
D-40001 Düsseldorf
A+A 2017 präsentiert alles rund um moderne
Feuerwehrschutzbekleidung
Live-Demonstration der Feuerwehrschule Düsseldorf auf dem
Freigelände der A+A