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Ausg.Nr._18/2017

Arbeitsschutz-Oscar

D

er Förderpreis

Arbeit •

Sicherheit • Gesundheit

der BG RCI ist der höchst

dotierte

Arbeitsschutzpreis

in Deutschland und wurde am

5. Mai 2017 in Frankfurt in der

Alten Oper verliehen. Der Preis

ist personengebunden und geht

direkt an die innovativen Köpfe

in den Unternehmen. Seit 1997

haben sich mehr als 13.100 Men-

schen aus über 4.000 Betrieben

mit rund 6.500 Ideen am Förder-

preis der BG RCI beteiligt.

Im Rahmen der Preisverleihung

würdigte Wolfgang Daniel, Vor-

standsvorsitzender der BG RCI,

die Wettbewerbsteilnehmerinnen

und -teilnehmer als „Botschafter

einer Präventionskultur“: „Be-

triebliche Gesundheitsförderung,

Unfallvermeidung und die Verhü-

tung arbeitsbedingter Gesund-

heitsgefahren – all das geht nicht

ohne Überzeugung und Einsicht.“

Daniel betonte: „Bei unserem

Förderpreis geht es primär nicht

um die ganz großen Lösungen!

Sondern um Ideen, die alltags-

tauglich sind. Leicht umzusetzen.

Um Ideen, die Abläufe verbessern,

Wege sicherer machen oder poten-

zielle Unfallquellen ausschalten.“

Hans-Horst Konkolewsky, Gene-

ralsekretär der Internationalen

Vereinigung für Soziale Sicher-

heit (IVSS), bezeichnete den För-

derpreis als „Schatztruhe des

deutschen und internationalen

Arbeitsschutzes“ und hob seinen

weitreichenden Nutzen für Indust-

rie und Gesellschaft hervor.

Stefan Weis, stellvertretender Vor-

sitzender der Vertreterversamm-

lung, lobte das Engagement der

Teilnehmenden: „Sie haben Ver-

antwortung für sich und für Ihre

Arbeitskolleginnen und -kollegen

übernommen. Verantwortung über-

nehmen, das ist ein Fundament

unseres Gemeinwesens. Sie haben

das in vorbildlicherWeise getan und

uns überzeugt!“

Kurzvorstellung der

ausgezeichneten Ideen

Der Förderpreis in der Kategorie

Sicherheitstechnik

ging an Timo

Wurster von der Baiersbronn

Frischfaser Karton GmbH, Baiers-

bronn. Auf demWerksgelände des

mittelständischen Unternehmens

werden mit dem Ballenklammer-

stapler sowohl Zellstoffballen

als auch Kartonausschussrollen

transportiert. Mit der vorhan-

denen Ballenklammer kann es

passieren, dass eine Kartonrolle

verrutscht oder herausrutscht.

Ein speziell entwickelter Aufsatz

ermöglicht nun den Transport von

Ballen und Rollen - ohne zeitin-

tensives Umrüsten oder Wechseln

des Staplers.

Bei Abkippvorgängen kommt es

immer wieder zu schweren Un-

fällen, wenn das Fahrzeug ge-

neigt steht und durch den nach

oben wandernden Schwerpunkt

plötzlich umkippt. Die Cronenber-

ger Steinindustrie Franz Triches

GmbH & Co. KG aus Wuppertal

ließ die Fahrzeuge mit Neigungs-

sensoren ausrüsten, die an die

Kipphydraulik gekoppelt sind.

Diese stoppen den Kippvorgang,

bevor kritische Neigungswinkel

erreicht werden. Für diese Idee

erhielten Sascha Wienbrock und

Axel Führer den Förderpreis in der

Kategorie

Kleine und mittelstän-

dische Unternehmen (KMU)

.

Betonelemente in Sonderformen

müssen nach ihrer Aushärtung

gewendet werden. Diese Tätigkeit

ist ergonomisch häufig ungünstig

und birgt neben der körperlichen

Belastung eine Unfallgefahr. To-

ralf Schmidtschneider und Dirk

Tauselt von der Lithonplus GmbH

& Co. KG aus Staßfurth-Glöthe

entwickelten eine sicher bedien-

bare Drehvorrichtung, die an den

Gabelstapler angebaut wird. Sie

ermöglicht mit einfachen mecha-

nischen Mitteln, Betonteile ver-

schiedener Abmessungen und

Gewichte ergonomisch günstig

und sicher zu bewegen. Dafür

wurden sie mit dem Förderpreis

in der Kategorie

Gesundheits-

schutz

ausgezeichnet.

Hartmut Pletz von der Alpla Werke

Lehner GmbH & Co. KG in Berlin

hat ein Memospiel zur Vermitt-

lung potenzieller Gefährdungen

in einem Produktionsbetrieb ent-

wickelt. Damit können Arbeits-

schutzunterweisungen

interes-

santer gestaltet und außerdem

sprachliche Barrieren verringern

oder überwunden werden. Das

Memospiel mit Fotos aus dem

gewohnten Arbeitsumfeld vereint

Zuordnungspaare mit richtigen

und falschen Handlungsweisen.

Für diese pfiffige Idee gab es

den Förderpreis in der Kategorie

Organisation

.

In der Kategorie

Auszubildende

wurde der Zementhersteller Dy-

ckerhoff für sein innovatives

Konzept „Ausbildung 4.0 – Wir

zeigen’s euch“ ausgezeichnet.

Dieses bezieht Auszubildende

frühzeitig in den Arbeitsschutz

und in die Entwicklung von Un-

terweisungsmedien ein. Durch

„Learning by Doing“ werden die

Inhalte authentisch, zielgrup-

pengerecht und nachhaltig ver-

mittelt. Die Auszeichnung ging

an Thomas Lutter (Dyckerhoff

GmbH, Wiesbaden), Günter Sche-

rer (Dyckerhoff GmbH, Lengerich),

Udo Klein (Dyckerhoff GmbH,

Göllheim) und Matthias Lötzsch

(Deuna Zement GmbH (Dycker-

hoff GmbH), Deuna).

Jörn von Bornstädt von der

fenotec GmbH aus Beelitz erhielt

den Förderpreis in der Kategorie

Produkte. Die Firma stellt flexib-

le Leckschutzauskleidungen aus

Folie für Benzin, Diesel und andere

Chemikalien her. Diese werden u.

a. bei wassergefährdenden Flüs-

sigkeiten als zweite Tankwand in

bestehende Tanks eingebaut. Auf-

grund des erhöhten Risikos von

schweren bis tödlichen Unfällen

beim Einstieg in die Tanks hat die

Firma nun ein System entwickelt,

wie Tanks ausgekleidet werden

können, ohne sie zu betreten.

Durch das Auslaufen des deut-

schen

Steinkohlebergbaus

herrscht in der RAG AG eine hohe

interne Fluktuation. Mitarbeiter

von Bergwerken, die die För-

derung einstellen, wechseln in

andere RAG-Betriebe mit neuen,

individuellen Herausforderungen

im Arbeitsschutz. Die vielschichti-

ge Kampagne „SICHERHEIT! Denk

daran, bevor Du loslegst.“ ver-

netzt Führung, Kommunikation

und Schulung. Sie motiviert die

Beschäftigten für das Thema und

verankert sicheres Arbeiten po-

sitiv im persönlichen Verhalten.

Dafür erhielten Peter Schrimpf,

Werner Tubbesing, Jürgen Ada-

mek, Dietmar Klingenburg, Janine

Simmann, Wolfgang Dolfen, Hans

Bruns, Theodor Schopmann (RAG

AG, Herne), Jürgen Schoppe (RAG

Anthrazit Ibbenbüren GmbH,

Ibbenbüren) und Winfried Eller-

mann (RAG Montan Immobilien

GmbH, Essen) den Förderpreis in

der Kategorie

Präventionskultur

.

Text: Berufsgenossenschaft

Rohstoffe und chemische

Industrie (BG RCI) Körperschaft

des öffentlichen Rechts

Kurfürsten-Anlage 62

D-69115 Heidelberg

Ausgezeichnetes Engagement für eine

sichere Arbeitswelt

BG RCI vergibt höchst dotierten Arbeitsschutzpreis in Deutschland

Der „Arbeitsschutz-Oscar“ der Berufsgenossenschaft

Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) wurde in

diesem Jahr zum 20. Mal verliehen.