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Ausg.Nr._18/2017
Outfit
S
chick, schützend, kom-
fortabel und nachhal-
tig – moderne Berufs-
und Schutzkleidung verbindet
alle Eigenschaften. Industrie-
und Dienstleistungsunterneh-
men, Handel und Handwerk
widmen dem Thema Corporate
Fashion zunehmend Aufmerk-
samkeit: Das repräsentative
Outfit der Mitarbeiter und Mit-
arbeiterinnen ist ein klares
Differenzierungsmerkmal
im
Wettbewerb, stellt das Firmen-
Image dar und trägt zur Stär-
kung des Wir-Gefühls in der
Belegschaft bei. Und wie lassen
sich Funktion, Komfort und De-
sign optimal verbinden? Ant-
worten auf diese Fragen gibt es
bei der A+A 2017.
Die Leitmesse für sicheres und
gesundes Arbeiten wird mit einer
Fülle von Produkten und Ideen
aus dem Bereich Corporate Fa-
shion – individuellen Kollektionen
und/oder Standardkollektionen
mit Kundenbranding – aufwarten.
Rund 1.900 Aussteller werden vom
17. bis 20. Oktober in Düsseldorf
dabei sein. Unter ihnen haben
rund 50 Unternehmen Corporate
Fashion als Ausstellungsschwer-
punkt; insgesamt etwa 200 Aus-
steller bieten dazu entsprechende
Artikel und Services an. Aktuelle
Kollektionen werden zudem in den
täglichen A+A Fashion Shows in
Halle 11 präsentiert.
Die Deutsche Bahn hat sich für
Guido Maria Kretschmer entschie-
den, um ihre 42.000 Mitarbeiter
neu auszustatten. Der Mode-Desi-
gner und Moderator der Vox-Show
„Shopping Queen“ ist erfahren
auf diesem Gebiet. Die Mitarbeiter
von TUI, Deutsche Telekom, der
Fluggesellschaft Emirates und von
den Hotels Kempinski und Maritim
tragen bereits von ihm entworfene
Corporate Fashion.
Erst kürzlich ist ein vier Monate
andauernder Tragetest zu Ende
gegangen. 40 Bahn-Mitarbeiter
und -Mitarbeiterinnen haben dun-
kelblaue Blazer, schmale Hosen
und adrette Etui-Kleider Probe
getragen. Dazu das Unterneh-
men: „Es ist der Deutschen Bahn
wichtig, das mit den Mitarbeitern
gemeinsam zu entwickeln, denn
sie sollen sich in ihrer Bekleidung
wohlfühlen.“ Damit spricht die
Bahn aus, was die gesamte Cor-
porate Fashion Branche prägt. Im-
mer weniger bestimmt der Einkauf
allein, was angeschafft wird. Die
demografische Entwicklung, aber
auch der Zeitgeist haben zu einem
Arbeitgebermarkt geführt.
Am Anfang steht der Tragetest
Da gewinnt auch die Bekleidung
an Bedeutung. „Sie ist ein emotio-
nales Produkt“, sagt Harald Goost
von A+A-Aussteller Bierbaum-Proe-
nen. Umfragen und groß angelegte
Trägerversuche sollen dazu führen,
dass Tragekomfort und Farben
nicht nur den Anforderungen am
Arbeitsplatz, sondern auch den
Wünschen der Träger entsprechen.
„Die Akzeptanz ist ganz wichtig,
deswegen entscheidet nicht mehr
alleine der Beschaffer, sondern
es wird ein gemeinschaftliches
Ergebnis mit Arbeitssicherheit, Ar-
beitsmedizinern und den Trägern
gesucht“, sagt Joachim Geyer von
der Firma Kübler, die ebenfalls auf
der A+A 2017 ihre Innovationen vor-
stellen wird.
„Immer häufiger erstellen wir ein
Konzept zusammen mit dem Be-
schaffer. Aufgrund unserer lang-
jährigen Erfahrung werden so wei-
terführende Ergebnisse erzielt“,
sagt Goost. „Durch Tragetests
gewinnt in der Regel auch der Ar-
beitgeber neue Erkenntnisse.“ Um
zu passgenauen Erkenntnissen
zu gelangen, werden Ort und die
Bewegungsabläufe dort im Vor-
feld genau studiert. „Wir schauen
uns die gesamte Situation an“, so
Geyer. Im Falle der Münchner Ver-
sorgungsbetriebe sind das auch
die Kanalsysteme, in denen sich
die Mitarbeiter mit der Schulter
anlehnen oder im Knien arbeiten.
„Bestseller werden die Sachen,
bei denen es uns gelungen ist, die
Meinung der Mitarbeiter aus den
Tragetests und Umfragen voll um-
zusetzen.“
Materialien:
Wunsch versus Standzeit
Und es wird einiges unternom-
men. Vor allem auch in Regionen
mit Vollbeschäftigung wie dem
Großraum München tun Arbeitge-
ber viel, um ihr Personal zu halten.
Denn aus dem Sport ist man schon
eine Menge Funktion und Komfort
gewöhnt. „Das ist oft ein Balan-
ceakt zwischen dem Wunsch des
Trägers und der Standzeit“, so die
Erfahrung von Goost. Vier-Wege-
Stretchmaterialien oder Softshell-
jacken halten den Anforderungen
von Abrieb durch Gebrauch oder
Wäschen nicht so stand, wie man
es von klassischen Mischgeweben
gewöhnt ist. Trotzdem, die durch
neue Materialien und eventuell
kürzere Standzeiten erhöhten
Kosten werden heute in Kauf ge-
nommen. Immer jüngere Entschei-
der sorgen dafür, dass das, was
die Menschen vom Sport gewohnt
sind, auch in der Workwear umge-
setzt wird.
Kübler beispielsweise stattet
Porsche in Stuttgart mit einem
hochwertigen Lagenkonzept aus.
Die dazugehörenden Softshellja-
cken tragen die Mitarbeiter den
ganzen Arbeitstag lang - und ger-
ne auch noch am Wochenende,
weil sie praktisch, bequem und
schick sind.
Corporate Fashion:
Zeitgeistiger, grüner, weiblicher
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Corporate Image Wear von Bierbaum Proenen (c) Bierbaum Proenen